Samstag, 1. September 2018

Gehen



Unwohl wird mir beim Wort "Gehen",
verloren, verlassen - ein nie wieder sehen,
fühl mich allein, fühl mich klein und leer,
Erinnerung verblasst, kein Morgen mehr.

Die Angst, so schwarz, so laut,
zu vielen schon vertraut,
will sie in die Schranken weisen,
aber Gefühle, sie drehen und Gedanken, sie kreisen.
Neue Namen, neues Planen,
neue Reden, neue Fehden,
neue Eigenheiten,
neue Schwierigkeiten ...
Geräusche neue und Gerüche,
neue dumme "kluge" Sprüche.

Wieder auf die Schnauze fliegen?
Wieder mal am Boden liegen?
Immer machen, was die andren sagen,
im Halse stecken ungestellte Fragen.
Mund brav halten, sich nicht beschweren,
es gibt kein sich dagegen wehren,
die Gründe der ander'n aber immer verstehen?!

Was fällt mir noch ein zum Wort Gehen?
Wieder filtern nach Böse und Gut
und bei jedem Wort sein auf der Hut.
Hier aufpassen, da beachten, dies sich merken -
niemand da zum Rücken stärken.
Von kalten Herzen her weht der Wind,
keiner da, der an die Hand mich nimmt.
Verlangen nur und falsches Streben,
Gier und Neid und Macht still ihre Netze weben.
Eure Ellebogen sind meine Stolpersteine,
schreien möcht' ich, doch ich weine,
weine still in mich hinein,
will nur noch mit mir alleine sein.

Die Vernuft sagt, ja, so muss man's tun,
schau immer nach vorne ohne zu Ruh'n.
Ich frage nur WIE? Wie soll das "Gehen" gehen?
Schritt für Schritt sagt sie, den Rest wirst du sehen ...
Aber die Aber's, sie abern und wabern,
will meine Ruhe, ein Ende vom Grübeln, vom Hadern.
Aber die Aber's umnebeln mich mit lautloser Macht,
mich dagegen wehren, dazu fehlt mir die Kraft.

"Gehen"?

Ich gehe einen Schritt, ich weiche zurück
und wieder gehe ich einen Schritt und wieder weiche ich zurück ...

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wieder mal ein Bierdeckel ...