Donnerstag, 27. September 2018

Birnen

... schon als ich beim Malen war, merkte ich, dass mir das Bild irgendwie zu idyllisch, zu langweilig wird ...


und dann fiel mir es ein paar Tage später beim Apfel schälen ein ...


ein schöner Moment,  als ich spürte, jetzt ist es gut so und mein Signum drunter setzte

Dienstag, 25. September 2018

NICHTS


Der erste Sonntag im September. Sonnig, warm und mild ist es, ein traumhaft schönes Wetter und trotz allem lässt die Natur schon erkennen, dass es wohl der letzte Tag dieser Art in diesem Jahr sein wird.
Sie haben es sich in einem Strand-Café an dem See, den sie gerade umradelt haben, gemütlich gemacht und lassen sich von der Sonne die Nase kitzeln. Es ist still zwischen den Beiden und auch, wenn Außenstehende dies oft mit ehelichem Desinteresse oder Abgestumpft sein verwechseln, sie genießen es gemeinsam still zu sein.
Der Latte, der vor ihr steht, ist kalt. Sie hat ihn schon lauwarm bekommen und sie hasst es, wenn der Latte nicht heiß serviert wird. Aber sie regt sich nicht mehr darüber auf, für den nächsten, heiß servierten, Latte in einem anderen Café wird sie dafür umso dankbarer sein.
Ihr Blick schweift über den See, beobachtet die mutigen letzten Wasserratten. Sie schaut auf die Boote, welche wie weiße Flecken auf dem Wasser ausschwärmen und versinkt in den Spuren, die sie in den Wellen hinterlassen.
Unter ihr auf dem Boden spürt sie den rieselnden Strandsand, der extra für die Gäste im Außenbereich aufgeschüttet wurde. Eine Erinnerung kommt in ihr hoch, ein schöne Erinnerung. Vor Jahren hatte sie einmal eine Wüstensand-Therapie erleben dürfen. Nackt, mit einem weißen Tuch umhüllt, wurde sie in Wüstensand eingebettet. Als erstes spürte sie damals die Wärme die sie umgab und in ihren Körper eindrang. Und dann, erinnert sie sich, fing sie an, sich leicht zu bewegen. Eigentlich keine Bewegung, viel langsamer, viel sanfter, eher nur ein An- und Entspannen der Muskeln.  Sie fühlte damals neugierig dem Rieseln nach, welches die kleinen Körnchen auf ihrem Körper verursachten und wusste in diesem Moment, dass sie nie etwas Angenehmeres gespürt hat.  Und bei diesen Gedanken waren die Schuhe schon ausgezogen und die nackten Füße gruben sich im Sand des Strandcafés ein.
Auf der Strandpromenade wuselten Menschen hin und her. Eine Frau trug in ihrer Hand etwas in Alufolie Eingepacktes und sie dachte sich, dass sie wohl zu einem Picknick eingeladen wurde. Viel später kam dieselbe Frau auf dem gleichen Weg wieder zurück, dass Päckchen immer noch in der Hand und die Frage, was das Päckchen wohl denn jetzt enthält, ließ ihr keine Ruhe mehr.
Sie sah aus dem Blickwinkel, dass sich neben ihr Fahrrad ein Mann stellte und sie spürte gleich, wie ihr Misstrauen wuchs. Warum steht er neben ihrem Fahrrad. Sie hat es dummerweise nicht angeschlossen. Will er es klauen oder hat er es nur auf den Inhalt ihrer Satteltasche abgesehen. Unruhig beobachtete sie ihn bis zu dem Moment, als eine Frau ihm entgegen kam und sie sich freundschaftlich umarmten um dann ebenfalls an einem Tisch Platz zu nehmen.  „Okay“ dachte sie und belächelte wieder einmal innerlich ihre Gedanken.
Am Nebentisch hörte sie, dass die Krankenkasse die Kosten für einen Rollstuhl nicht übernehmen wollte. „Das kann doch nicht wahr sein“, dachte sie nur und schon war sie vertieft in dem Gespräch der beiden älteren Damen. Sie erfuhr noch so allerhand wichtige und unwichtige Dinge aus dem Leben dieser Beiden, bis sie durch Kinderweinen abgelenkt wurde.
Die Kleine wollte unbedingt im Sand spielen, aber die Eltern erlaubten es nicht. Sie solle sitzen bleiben und erst ihr Eis aufessen. Ein Gezerre an dem Tisch begann, die Eltern bestanden auf ihren Standpunkt, die Kleine sah das aber ganz und gar nicht so. Kinder, immer wieder geraten sie mit den Erwachsenen aneinander. Und warum? Weil sie im Hier und Jetzt leben und nicht an das Morgen denken. Dass sich das Eis nach einiger Zeit in einen Milchshake verwandelt weiß sie nicht und es wird ihr auch wohl egal sein, viel wichtiger für sie ist jetzt, im Sand zu sitzen. Will sie auf ihren Händen auch das Rieseln der Körnchen spüren?
Mittlerweile sind die zwei älteren Damen verschwunden, ein Ehepaar nimmt nun Platz an deren Tisch. Schon beim Hinsitzen nörgelt die Frau über den Sand unter Tisch und Stühlen. Ihr Mann bestätigt sie in ihrer Meinung, in dem er ausführlich über die Sinnlosigkeit dieser Art von Bodenbedeckung debattiert als gäbe es nichts Wichtigeres für ihn.
Als auch noch die Preise als viel zu überteuert bemängelt wurden war ihr klar, dass sie aufpassen muss. Sie muss sich schützen vor dem negativen Karma, was diese Beiden umgibt. Sie weiß, wie schnell sie so etwas wie ein trockener Schwamm aufsaugt und sie weiß auch, wie schnell sie sich darin verlieren kann, wenn sie nicht Acht gibt auf sich.
An ihrem eigenen Tisch ist der Eisbecher ihres Mannes nun leer. Es tut ihr leid, dass sie sich für dieses Café entschieden hat, nicht für sich, für ihren Mann. Er mag sonntags so gern zum Kaffee ein gutes Stück Torte, am besten Buttercremetorte. Naja, er kann es vertragen. Sie hingegen hat schon beim Aussprechen dieses Wortes 2 Pfund zugenommen, schon dann, wenn sie beim Buchstaben „C“ angekommen ist. Das ihr Mann an so einem schönen Sonntag nun auf sein I-Tüpfelchen verzichten muss, macht ihr Herz schwer und sie nimmt sich vor, bei einem der nächsten Sonntagsausflüge darauf zu achten, ein richtiges Café auszusuchen, mit leckeren Torten und eventuell fällt für sie auch noch ein richtig heißer Latte ab.
Das Kindergeschrei hat endlich aufgehört. Irgendwie war ihr fast klar, dass die Kleine den Kampf für sich entschieden hat und irgendwie freute sie sich innerlich tierisch für das Mädchen. Aber eigentlich können die Eltern auch noch froh sein, dass ihre süße Maus nicht schon den mit immer wiederholender Melodie singenden Plüschtier-Automaten entdeckt hat.
Bei den sich vorhin umarmenden Freunden hat sie mittlerweile erfahren, dass beide in Trennung leben, nicht von sich, von jeweils anderen Partnern. Leidensgenossen sozusagen. Sie tauschen sich aus, geben sich gegenseitig Halt, Rat und Mitgefühl. Gut, dass sie sich gefunden haben, denkt sie. In solch schweren Zeiten ist es wichtig, sich austauschen zu können. Es kann sein, dass sie später wieder eigene Wege gehen, in ganz verschiedene Richtungen, aber jetzt sind sie für einander da, das ist die Hauptsache.
Ein Handy klingelt ununterbrochen und auch noch mit einem total nervigen Klingelton. Sie schaut über die Tische und wundert sich, warum keiner an das Handy geht bis sie begreift, dass das Handy einsam und verlassen auf einem der Tische liegt. Der Besitzer ist wohl gerade im Café um seine Bestellung aufzugeben. Und da kommt er auch schon wieder mit einer Flasche Bier und einem Glas auf dem Tablett. Und sie denkt sich nur: „Wie kann man schon am Nachmittag mit Trinken anfangen?“ Innerlich stupst sie gleich ihre Gedanken schnell wieder auf Toleranz, denn sie weiß, dass Alkohol ein großes Thema für sie ist und sie viel zu schnell ungerecht dabei werden kann. Und sie hatte Recht mit ihrem Zurechtstupsen wie sie später feststellt, alkoholfreies Bier hat er sich geholt und seiner Kleidung nach zu urteilen, ist er nur ein Biker, der seinen Durst löschen will und kein, wie sie es üblicherweise bezeichnen würde, Säufer.
Als er sich eine Zigarette anzündet, kommt wieder unser Nörgelpärchen ins Spiel und, man konnte ja schon darauf warten, sie beschwerten sich gemeinsam lautstark über den Qualm und darüber, dass die Menschen heutzutage keine Rücksicht mehr nehmen würden.
An diesem Punkt fragt sie sich nur noch, warum die Beiden denn keine Rücksicht nehmen können, denn das Verhalten genau solcher Menschen ist für sie nämlich extrem gesundheitsgefährdend. Und weiter fragt sie sich, warum die Beiden nicht einfach daheim geblieben sind und ihr wird in diesem Augenblick klar, warum sie überhaupt noch rausgehen. Sie brauchen ihre Dosis Nörgelinput, eindeutig, denn das macht ihre Gespräche wohl größtenteils aus. „Achtung, aufpassen!“ denkt sie nur noch und richtet den Blick bewusst wieder auf den See.
Der Stand der Sonne hat inzwischen die Farben des Wassers verändert und der See sieht jetzt ganz anders aus, dunklere Farben haben sich dazu gesellt und den hinteren Uferbereich hat die Sonne jetzt komplett in leuchtendes Gold gehüllt.
Sie schaut ihren Mann an. Gern möchte sie ihn fragen, was er so gerade denkt, aber sie kennt die Antwort schon. Er würde wie immer sagen: „Nichts!“ Früher, in den Anfängen ihrer Beziehung, wollte sie das nie glauben. Unbegreiflich war der Gedanke für sie jedes Mal, dass es Menschen gibt, die wirklich in bestimmten Momenten an Nichts denken können. In ihren rosaroten Windungen schwirren immer Gedanken wie riesige Vogelschwärme umher.
Mittlerweile weiß sie aber, dass sie manchmal anders ist, anders denkt und fühlt und sie beneidet ihren Mann oft um dieses „Nichts“!
Er merkt jetzt, dass sie ihn anschaut und fragt: „Na Schatz, was ist?“
„NICHTS!“ antwortet sie.
Er lächelt mit dem Wissen im Kopf, dass bei der Heimfahrt im Auto sowieso alles, was sie erlebt hat, aus ihr heraus sprudeln wird. Denn er weiß, dass ein NICHTS in ihren Gedanken nicht existiert.

Montag, 24. September 2018

Calla und Pralinen





den Moment geniessen,  dazu gehört auch, eine schöne Blume zu betrachten oder ausgewählte Schokolade zu naschen ...

oder wie in meinem Fall,  zu geniessen , dies zu häkeln ...

Dienstag, 18. September 2018

Paradoxon



Erst wenn Kälte dich umgibt
wirst du wissen, wie Wärme sich anfühlt.
Erst wenn du zu weit gegangen bist
wirst du spüren, was Nähe bedeutet.
Erst wenn du alles heraus geschrie'n hast
wirst du lernen, in dich hinein zu hören.
Erst wenn du die Fragen zu deinen Antworten findest
wirst du beginnen, dich selbst zu erkennen.
Erst wenn du dich wirklich verloren hast
wirst du anfangen, dich zu finden.

Hasenbrot




Oft steckt sie mit ihren Gedanken in der Vergangenheit fest. Und oft, viel zu oft, eigentlich fast immer, sind es traurige Gedanken. Gedanken, die man am liebsten wegwischen möchte, aber sie kommen immer und immer wieder.
Aber diese schönen, guten Erinnerungen, sie gibt es auch. Auch wenn sie sehr selten, verschwommen wie im Nebel, auftauchen um gleich wieder zu verschwinden. Doch mit der Zeit hat sie gelernt, diese schönen Gedanken länger festzuhalten.
Dazu gehören definitiv die Erinnerungen an ihren Großvater, der für sie ein ganz besonderer Mensch war. Mit Einfühlungsvermögen, Geduld und Phantasie machte er für sie jede noch so stupide Alltäglichkeit zu einem Abenteuer, zu einem Wunder, zu etwas ganz Besonderem.

Es ist schon so lange her und viele dunkle Löcher liegen zwischen dem Kind sein und dem, was sie heute ist.

In den Ferien war sie sehr oft bei den Großeltern und sie erinnert sich genau, wie aufgeregt sie immer war, wenn sie darauf wartete, dass ihr Opa endlich von der Arbeit kam. Denn sie war etwas ganz Besonderes und deshalb durfte sie auch stets  die hoch verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen, seine Arbeitstasche auszupacken.

Neben allerlei Dingen, die sie nicht allzu sehr interessierten, war da auch seine Brotbüchse und sie wusste, dass darin immer noch etwas für sie zu finden ist. Wie war sie jedes Mal aufs Neue gespannt und freute sich riesig, wenn sie das „Hasenbrot“ darin entdeckte. Manchmal war noch ein Apfelstückchen darin zu finden, manchmal tatsächlich sogar ein Bonbon. Oft aber war es nur ein Viertelchen Leberwurstbrot. Aber das machte ihr nichts aus, für sie war es das schönste, leckerste Schnittchen der Welt.
Zusammen mit ihrem Opa verputzte sie die Reste der Brotdose, die sie danach eigenständig abwusch, abtrocknete und der Oma zu Befüllen hinstellte. Ja, nicht jeder durfte an diese Brotdose, sie schon.

Viel später, da war sie schon etwas älter, erklärte Opa ihr auch, warum das Hasenbrot als Hasenbrot bezeichnet wurde. Nachvollziehbar war die Erklärung. Altes, hartes Brot wird noch heute im ländlichen Raum zum Verfüttern aufgehoben, unter anderem eben auch an Kaninchen. Eine Leberwurststulle, die den ganzen Tag in einer Dose vor sich hin dümpelte, war eben nur noch als Viehfutter zu verwerten. Außer jedoch, man macht etwas ganz Besonderes daraus, dann wird das Hasenbrot in Nullkommanichts zu einer unbeschreiblichen Köstlichkeit, viel zu schade, um es an Kaninchen zu verfüttern.

Nun ist sie schon selbst seit Jahren Oma. Wie doch die Zeit vergeht.

Immer, wenn sie an dieses Erlebnis denkt, kommt Traurigkeit in ihr hoch. Traurig ist sie, weil sie ihrem Opa, der mittlerweile verstorben ist, nie sagen konnte, wie sehr seine Art, mit ihr umzugehen, ihr geholfen hat.
Und noch etwas anderes macht sie traurig, denn ihr eigener Sohn hatte nicht die Möglichkeit, diese Großelternerfahrungen machen zu können. Und sie selbst, wie wohl die meisten Eltern, war leider in ihrem Alltagseinerlei so sehr verfangen, dass sie wohl viel zu oft vergessen hat, dass ein Kind auch ab und zu Wunder und Abenteuer benötigt. Eltern hetzen oft nur von einer Pflicht zu nächsten und sie treiben ihre Kinder an, ihnen es gleich zu tun. Nicht mit böser Absicht, nein. Wahrscheinlich nur, weil es oft einfach zu viele Pflichten sind, zu viele Baustellen und weil sie nicht gelernt haben, inne zu halten und den Moment zu genießen.

Sie hat es gelernt, endlich und jetzt als Oma versucht sie, ein wenig des Zaubers ihres Opas an ihren Enkel weiter zu geben. Und das Warten auf das Hasenbrot gehört definitiv dazu.

Ja, nun ist es schon seit ein paar Jahren so, dass ihr Enkel, wenn er seine Großeltern besucht,  auch immer freudig erregt auf Opa wartet, bis er von der Arbeit heim kommt.  Auch wenn in der heutigen Zeit ein Bonbon oder ein Apfelstück oder so eine läppische Bemme nicht mehr so einen Wert haben wie früher, die vor Aufregung leuchtenden Kinderaugen sind dieselben geblieben. Denn eine wichtige Lebensweisheit ist:

„Es kommt im Leben nicht darauf an, was es ist, sondern was man daraus macht!“

Kennt ihr diese Weisheit?, lebt ihr danach? Nein? Sie kann euch nur raten, es zu tun. Ein wenig Zauber im Leben tut allen gut.

Nun ist ihr Enkel schon in die Schule gekommen. Das erste Mal konnte sie ihn von der Schule abholen. Natürlich wurde der Ranzen ausgiebig untersucht. Er zeigte ihr voller Stolz den ganzen Inhalt, alles wurde angeschaut, ausprobiert, erörtert und bewundert.
Bis sie zur Brotdose kamen, beim Öffnen erblickten drei übrig gebliebene Apfelstückchen das Licht der Welt. Sie wurden aufgeteilt und mit Genuss verspeist. 

Und was ihr Blick dann erhaschte, war ein Zauber ganz besondere Art.
Das kleine Patschehändchen ihres Enkels streichelte den Arm seines Opas und die Worte des Kleinen berührten ihr Herz.
Er schaute seinen Opa an und sagte wie ganz nebenbei:
„Opa, jetzt werde ich dir immer ein Hasenbrot mitbringen, wenn ich euch besuchen komme.“

Freitag, 14. September 2018

gebrochene Flügel - Teil 2

Ein Moment,  für den ich ganz besonders dankbar bin!

Eine ganz liebe Freundin,  die von der Bedeutung dieses Bildes für mich weiß, hat das Foto nur für mich auf eine Leinwand gezaubert mit Pinsel und Farbe ... jetzt hängt es in meiner Wohnung und ich kann es so oft betrachten wie ich möchte ...

Mein Herz geht auf ...

Samstag, 8. September 2018

Bierdeckel-Kunst

Da ich leider oft den ungesunden Hang zur Perfektion habe, ist die beste Möglichkeit dem entgegen zu treten das schnelle Malen auf Bierdeckel-Rohlingen ...

Glasperlen





Habt ihr schon mal eine Gurke geschält?

„Okay“ denkt ihr, „jetzt ist sie total verrückt geworden! Wie kommt sie denn von Glasperlen auf eine Gurke?“

Ja, ich bin verrückt geworden. Oder besser gesagt, ich wurde verrückt. Herausgerissen aus meinem Hamsterrad, mein geplanter Lebenspfad wie abgeschnitten, zugebaut mit Steinen, die einem in den Weg gelegt werden und fand mich plötzlich an einer ganz anderen Stelle wieder.

Bin ich damit klar gekommen? Nein. War es gut, verrückt worden zu sein? Also ich gebe es ja ungern zu, aber jetzt im Nachhinein betrachtet, ja.

Oh man, ich schweife ab, ich wollte doch etwas ganz anderes erzählen. Also noch einmal.

Habt ihr schon mal eine Gurke geschält?

Ich meine nicht so ein schrumpeliges, biegsames grünes Etwas aus dem Supermarkt. Nein, ich meine eine Gurke, eine frisch geerntete Gurke, noch voller Saft und Kraft.

In Anbetracht meiner vielen schon vergangenen Lebensjahre habe ich wohl schon öfters eine Gurke geschält, aber noch nie habe ich es bewusst und aufmerksam getan. Wie ich so vieles in meinem Leben wohl noch nie bewusst und aufmerksam getan habe. Immer huscht man weiter, schnell hier machen, schnell das noch holen und wenn ich grad schon mal dabei bin, kann ich ja auch schnell noch das erledigen …

Ihr kennt es alle, dieses furchtbare NOCH-SCHNELL …

Den Spieß umdrehen und sich bewusst dafür entscheiden, etwas ganz langsam, achtsam, zu machen … das muss man erst lernen, das hat uns keiner beigebracht. Und es wird uns auch keiner beibringen, außer wir bringen es uns selbst bei.

Ach ja … Die Gurke! War ich doch glatt schon wieder weg vom Thema, wahrscheinlich wollte ich euch eben ganz schnell noch was anderes erzählen 

So, ich erntete also schnell im Garten Tomaten, Paprika und Gurken um sie ganz schnell noch zu Salaten zu verarbeiten. In der Küche, alles lag in den schönsten Naturfarben die man sich vorstellen kann, vor mir ausgebreitet und dann tat ich es. Ich entschied mich, meine ganze ungeteilte Aufmerksamkeit dieser einen Gurke zu schenken.

Als erstes fiel mir auf, wie kühl sie sich doch anfassen ließ. Bei gefühlten 40 Grad im Schatten hätte ich gemeint, sie würde sich, aufgeheizt durch die anhaltende Dürre in diesem Sommer, warm anfühlen. Weit gefehlt. Wie gesagt, sie war angenehm kühl und am liebsten hätte ich sie mir an meine Stirn gehalten oder an den Hals gelegt, dort, wo der Pulsschlag zu spüren ist.

Ich nahm also meinen himmelblauen Lieblingssparschäler in die Hand und begann, sanft den ersten Strich durch die Gurkenschale zu ziehen. Es folgten der zweite und der dritte Strich. Nicht einfach so, nein, ich verzierte meine Gurke mit einem Muster und schon bald sah sie aus wie ein Zebra, nur nicht schwarz-weiß gestreift sondern dunkelgrün-lindgrün gestreift. Eine wunderschöne Farbkombination übrigens, kann ich euch nur empfehlen, es kleidungstechnisch mal auszuprobieren.

Na ja, jedenfalls betrachtete ich mein Werk eine Weile still voller Bewunderung, als ich bemerkte, wie sich klitzekleine, recht unscheinbare, Bläschen auf den frisch geschälten Streifen bildeten. Jedes einzelne Bläschen für sich wurde größer und größer. Wasserperlen entstanden und es wirkte, als reihten sich auf der Gurke Glasperlen eine nach der anderen zu einer Kette auf.

Durch mein Fenster drangen Licht und Sonnenstrahlen und das wiederum ließ die aufgereihten Perlen in den sanftesten Farben schimmern. Der lindgrüne Hintergrund wirkte wie lupenartig vergrößert und man konnte tatsächlich die Struktur des Gurkenfleisches erkennen. Das Gurkenfleisch war nicht nur lindgrün, wie sich jetzt herausstellte. Ich konnte in diesem Moment einfach nicht glauben, wie viele verschiedene Lindgrün-Töne es tatsächlich gab. Malen müsste man können, dachte ich in diesem Augenblick so bei mir.

Die Glasperlen wuchsen immer noch und wurden größer, sie verbrüderten (oder verschwesterten?, ich hab keine Ahnung) sich, wurden zu einem großen Ganzen, bis sie ihre Form veränderten und zu einem kleinen Rinnsal wurden, der von meiner Hand  den Ellenbogen entlang tröpfchenweise floss und auf meinem Küchentisch eine kleine Pfütze entstehen ließ.

Der danach entstandene Gurkensalat, verfeinert mit Dill aus dem Garten, hat übrigens echt gut geschmeckt und um mal bei der Achtsamkeit zu bleiben, so eine frische Gurke schnurpst beim Verspeisen angenehm vor sich hin.  Aber das ist wieder ein ganz anderes Erlebnis …

Und jetzt, nach dieser kleinen Geschichte, frage ich euch noch einmal.

 Habt ihr schon mal eine Gurke geschält? Und überlegt gut, bevor ihr voreilig mit JA antwortet … 

Montag, 3. September 2018

Katzenschmusepuse





Eine innere Unruhe treibt sie an. Es muss noch so viel gemacht werden. Sie muss noch saugen, die Wäsche einräumen, die Betten machen …

Alles geht ihr hundertmal durch den Kopf, immer mit der Angst im Nacken, etwas zu vergessen. Wieder etwas zu vergessen. Denn sie vergisst ständig etwas. Und das ärgert sie maßlos, sie hasst es, so viel zu vergessen. Sie hasst sich, weil sie so viel vergisst.

Sie geht die Treppe hinauf, die Gedanken wie im Singsang widerkäuend, am Gästezimmer vorbei in das Schlafzimmer. Die Betten macht sie, die Wäsche wird in den Schrank geräumt und schon grübelt sie über das nach, was sie eigentlich noch hier oben machen wollte.

Es fällt ihr ein, sie rennt die Treppe wieder hinunter, holt die Schere, denn sie wollte doch noch das Geschenk einpacken. Unten angekommen nimmt sie sich aber erst einmal die Gießkanne, denn wenn sie schon mal oben ist, könnten durch aus auch wieder mal die Blumen etwas Wasser vertragen. Und ja, sie hat tatsächlich auch noch an die Schere gedacht.

Am Gästezimmer wieder vorbei gehend blickt sie kurz hinein. Meistens schläft ihr Kätzchen dort auf dem Sofa, eingerollt wie in sich selbst versunken.  Die Kleine hebt leicht ihr Köpfchen und maunzt kurz in ihre Richtung. So in etwa, wie wenn Freunde sich von weiten erkennen und sich nur kurz zunicken. So ein kleines vertrautes „Wie geht’s!“ halt, so ein „Na, alles klar!“ eben.

Einen Moment hält sie inne und spricht ihre Katze mit leiser, sanfter Stimme an und wird sofort mit einem weiteren Maunzen belohnt.

Schere und Gießkanne legt sie gedankenverloren erst einmal ab und geht vorsichtig in Richtung Sofa. Sie setzt sich bedächtig neben ihre Katze, welche erwartungsvoll ihren Kopf noch etwas höher hebt.

Die Bewegungen der Beiden sind fast schon zeitlupenartig, als wüssten sie vom jeweils anderen, dass laute Geräusche und schnelle Bewegungen auch Gefahr bedeuten können. Die Beiden kennen sich und sind es gewohnt, vorsichtig miteinander umzugehen.

Sie legt sich neben ihre Katze, ihren Kopf gerade so weit vom Bauch der Katze entfernt, dass deren Haare nicht in der Nase kitzeln. Langsam schiebt sie ihre Hand unter den Kopf der Katze und sofort legt diese ihren Kopf in die Mulde der Handfläche hinein, als wenn sie wüsste, dass diese Mulde nur für sie bestimmt ist, als wenn sie nur darauf gewartet hätte.

Noch etwas unruhig klopft das Schwänzchen der Katze leicht auf den freien Arm, den sie um den Körper ihrer Katze gelegt hat. Aber das Klopfen wird ruhiger und von Atemzug zu Atemzug wird daraus mehr und mehr ein sanftes Streicheln. Es ist wie ein vorsichtiges, tröstendes Schulterklopfen voller Vertrauen, wie ein Signal, dass es so wie es ist, gut ist.
Der Daumen ihrer Hand unter dem Köpfchen streicht sanft über das Kinn der Katze, ein Rollen in der Kehle, kaum zu hören, ist die Antwort darauf. Die Katze belohnt sie, wie immer in solchen Momenten, in dem sie mit ihrer rauen Zunge anfängt, ihren Daumen abzuputzen. Das kitzelt.

Sie schließt die Augen, genießt diese Vertrautheit und sie wartet.

Beide sind vollkommen entspannt, genießen diesen Moment. Die Katze macht leise Schmatzgeräusche. Diese Geräusche erinnern irgendwie an ein Baby, welches vor dem Tiefschlaf noch ab und zu an seinem Schnuller saugt, bis dieser dann kurz bevor der letzte Kiefermuskel sich auch noch entspannt hat, aus dem Mund plumpst.

Und dann kommt das, worauf sie gewartet hat. Ihre Katze, sie atmet tief und langsam ein und noch langsamer, völlig tiefenentspannt, atmet sie wieder aus. Einmal nur, aber es ist im ganzen Körper der Katze zu spüren und es ist auch zu hören. Es ist mit nichts zu vergleichen, mit Worten nicht zu beschreiben.

Vielleicht ähnelt dieses kurze entspannte Ein- und Ausatmen ein wenig dem Wort Frieden oder dem Wort Stille.

Für sie jedenfalls ist es Vollkommen, sie übernimmt diesen Atemrhythmus, sie nimmt die Ruhe ihrer Katze in sich auf. Keine Gedanken mehr, die ständig kreisend das Gehirn martern. Sie fühlt sich geliebt und sie fühlt, dass sie etwas bewirkt mit ihrer Liebe.

Und Beide schlafen ein, als wenn es kein Morgen gibt. Ängste, Pflichten, Sorgen … alles verschwunden. Eine Leere, die sich warm und weich anfühlt. Eine Stille, die den ganzen Raum um sie herum einnimmt.


Samstag, 1. September 2018

gebrochene Flügel





dieses Foto hat für mich eine sehr große Bedeutung, ich habe beim fotografieren nämlich plötzlich erkannt, dass man auch mit beschädigten Flügeln noch fliegen kann ...

Gehen



Unwohl wird mir beim Wort "Gehen",
verloren, verlassen - ein nie wieder sehen,
fühl mich allein, fühl mich klein und leer,
Erinnerung verblasst, kein Morgen mehr.

Die Angst, so schwarz, so laut,
zu vielen schon vertraut,
will sie in die Schranken weisen,
aber Gefühle, sie drehen und Gedanken, sie kreisen.
Neue Namen, neues Planen,
neue Reden, neue Fehden,
neue Eigenheiten,
neue Schwierigkeiten ...
Geräusche neue und Gerüche,
neue dumme "kluge" Sprüche.

Wieder auf die Schnauze fliegen?
Wieder mal am Boden liegen?
Immer machen, was die andren sagen,
im Halse stecken ungestellte Fragen.
Mund brav halten, sich nicht beschweren,
es gibt kein sich dagegen wehren,
die Gründe der ander'n aber immer verstehen?!

Was fällt mir noch ein zum Wort Gehen?
Wieder filtern nach Böse und Gut
und bei jedem Wort sein auf der Hut.
Hier aufpassen, da beachten, dies sich merken -
niemand da zum Rücken stärken.
Von kalten Herzen her weht der Wind,
keiner da, der an die Hand mich nimmt.
Verlangen nur und falsches Streben,
Gier und Neid und Macht still ihre Netze weben.
Eure Ellebogen sind meine Stolpersteine,
schreien möcht' ich, doch ich weine,
weine still in mich hinein,
will nur noch mit mir alleine sein.

Die Vernuft sagt, ja, so muss man's tun,
schau immer nach vorne ohne zu Ruh'n.
Ich frage nur WIE? Wie soll das "Gehen" gehen?
Schritt für Schritt sagt sie, den Rest wirst du sehen ...
Aber die Aber's, sie abern und wabern,
will meine Ruhe, ein Ende vom Grübeln, vom Hadern.
Aber die Aber's umnebeln mich mit lautloser Macht,
mich dagegen wehren, dazu fehlt mir die Kraft.

"Gehen"?

Ich gehe einen Schritt, ich weiche zurück
und wieder gehe ich einen Schritt und wieder weiche ich zurück ...

Ein Moment voller Stille




Unruhig ist es, laut, bunt … ein Durcheinander voll von Geräuschen, Gerüchen und Farben.
Musik schallt über den Hof, Stimmen überschlagen sich, kommen aus allen Richtungen gleichzeitig, kämpfen darum, die Musik zu übertönen. Ein junges Mädchen, nicht Kind aber auch noch nicht Frau, fühlt sich scheinbar unbeobachtet im Trubel der Feier und tanzt verträumt in einem Hinterraum, als wenn nur für sie die Musik zu hören ist. Vielleicht findet sie sich gerade in diesem Moment endlich einmal vollkommen. Vielleicht denkt sie aber auch an einen Jungen aus ihrer Klasse. Wir werden es nie erfahren.
Der Geschenketisch steht jetzt unbeachtet da und ist voll von Zuckertüten, viel zu vielen Süßigkeiten und natürlich voll von Gaben, die vorher mit ungeduldiger Spannung ausgepackt wurden. Überflutet von den Eindrücken hat er sich aber schnell für die ihm wichtigsten Geschenke entschieden. Ein Taschenmesser wird auserkoren, voller Stolz verschwindet das Messer in der Hosentasche und noch eine Armbanduhr, diese darf jetzt ebenfalls seinen großen Tag begleiten.
Die Uroma des Jungen, sie ist blind und auch das gehen fällt ihr schon schwer, sitzt an der schön gedeckten Kaffeetafel. Anfangs kamen alle zu ihr, begrüßten sie, umarmten sie und erzählten ihr das Neueste vom Neusten, halfen ihr beim Essen und stellten ihr die Kaffeetasse so hin, dass sie sie auch ganz alleine wiederfinden konnte. Viel später, im Laufe der Feier, sitzt sie wie vergessen ganz alleine da. Ihr Blick geht ins Leere, sicherlich denkt sie an die längst vergangenen Zeiten, als sie selbst noch mitten drin war im Trubel und noch nicht abseits vom Geschehen saß. Aber ihr Lächeln lässt erahnen, dass sie die Erinnerungen an ihre eigenen alten Geschichten genießt.
Überall haben sich nun Grüppchen gebildet. Nur die Kaffeetafel, an der vorher noch alle zusammen die süßen Leckereien durchgekostet hatten, liegt nun wie ein verwüstetes  Kuchenschlachtfeld  verlassen brach. Der Wind weht vereinzelt eine übrige Serviette vom Tisch oder kippt einen leeren Plastikbecher um. Dieser Blick erinnert irgendwie automatisch an wehend fliehende Grasballen eines Westerns.
Die Stimmen schwirren mit dem Wind, in der Küche klappert das Geschirr, ein paar Frauen wuseln sich schnatternd durch Kuchenreste, Schmutzgeschirr und den noch zu schnippelnden Salaten. Es scheppert, nun ja, ein Teller weniger.
Ein Baby wird geschleppt, jeder will mal dran sein. Aber das Baby hat eigentlich ein ganz anderes Ziel, es will zum Kieselsteinweg krabbeln. Immer wieder wird es dort weggeholt, bis auch das Baby in der Wolke der Gespräche vergessen wird oder schon jeder ihm eine kleine Knuddeleinheit abgeluchst hat. Jetzt ist seine Chance, behäbig und langsam bahnt es sich im Krabbeltempo den Weg zum Ziel. Hände, Windelhöschen und rosa Kleidchen nehmen allmählich die einheitliche Farbe Grau an. Und dann, der Weg war so beschwerlich und weit, landet der erste Kieselstein genüsslich im Mund. Noch hat es keiner entdeckt und somit suchen die kleinen Händchen im Schmutz schon nach dem nächsten Steinchen.
Der Rauchertisch … abseits und doch mittendrin, so, dass Gesprächsfetzen aus allen Richtungen herüber wehen. Die Kommunikation von diesem Tisch zu anderen funktioniert scheinbar gut, auch wenn einige Meter Entfernung dazwischen liegen. Dann redet man halt lauter. Ein Wettkampf entsteht an den Tischen, jeder will sich Gehör verschaffen und manchmal überkommt einem das Gefühl, dass die Lacher, die die Zwischenräume der vielen Worte füllen, zu übertrieben laut ausfallen.
Der große Grill wird angeschmissen, beißender Rauch wabert über die Gäste und, passender kann es nicht sein, auf einmal tritt ein Zauberer durch den Rauch des Grills in die Menge. Ein junger Zauberer noch, aber er versteht das Handwerk der Magie schon gut. Die Kinder setzen sich aufgeregt und ungeduldig in die erste Reihe. Interessierte Erwachsene gesellen sich dazu. Einige, denen in diesem Augenblick andere Ablenkungen wichtiger sind, müssen noch dazu gerufen werden. Alle lassen sich von den Künsten des jungen Mannes verzaubern. Alle?, leider doch nicht. Zwischenrufe, wo der Zauberer wohl ja doch Kugel, Ball oder Karte versteckt hat, lassen erkennen, wie schade es ist, dass es Erwachsene gibt, die nicht mehr Kind sein können, sein wollen. Doch die, die sich darauf einlassen, werden verzaubert von der Magie, die sie umgibt.
Hinter der Hecke, auf der Wiese vor dem Feld, sind die Aktivler oder die, die nicht so gerne über DIES und DAS oder DIE und DEN reden, zu entdecken. Zwei kleine Tore und ein Fußball und schon haben sie sich gefunden. Ein hektisches Rennen nach dem Ball beginnt, begleitet von allerhand Zurufen und Buhrufen. Die Schmerzen in Knie, Rücken und Co sind wie von Zauberhand weggeblasen. Die Kleinen, sie fühlen sich auf einmal ganz groß und die Großen, sie fühlen sich endlich mal wieder klein.
Irgendwie in Mitten des Geschehens schweift der Blick des Betrachters zu einer Bank. Die Bank, sie steht unter einem riesigem Obstbaum, dessen untersten Äste mit leuchtend weißen Luftballons behangen sind.
Erst geht der Blick weiter durch die feiernden Gäste, flieht dann aber wie von irgendetwas Unaussprechlichem gefesselt wieder zurück zu dieser Bank. Zwei Menschen sitzen dort. Der kleine, nun schon große, Schuljunge sitzt eingekuschelt, tief versunken in den Armen seiner Mama. Sie hält ein Buch in der Hand, er lauscht ihren Worten. Alle Anspannungen des Tages fallen von ihm ab. Dem Betrachter wird warm ums Herz. Es scheint, als bliebe gerade die Zeit stehen. Das Durcheinander um die Bank herum wird zeitlupenartig langsamer, stiller, verschwommener, bis nichts mehr wahrzunehmen ist. Als wenn einer der weißen Luftballons am Baum immer größer und größer wird und die beiden in einen weißlich schimmernden Kreis umhüllt. Wenn die Beiden jetzt in der weißen Blase aufstiegen, es würde nicht mal verwundern. Man kann ihre Ruhe und Entspanntheit körperlich spüren. So oder so ähnlich würde es aussehen, wenn das Wort Glück bildlich beschrieben werden müsste.
Diese Beiden müssen sich nicht suchen, müssen sich nicht erst finden … diese Beiden sind eine Einheit und in diesem Augenblick scheinen sie es zu spüren und zu genießen. Sie wirkt, als möchte sie in diesem Moment immer verweilen, denn sie ist die Einzigste von den Zweien, die immer und immer wieder über das Morgen und Übermorgen nachdenken muss. Der Kleine trägt noch das Glück des Kindseins in sich, er denkt noch nicht so viel über das Morgen und Übermorgen nach. Doch schon bald wird auch er es tun und man kann nur hoffen, dass er diesen schönen Moment in seinen Erinnerungen bewahren kann.


Ich danke dir, Leben, für diesen Moment!


wieder mal ein Bierdeckel ...